Die Fuge ist eine Musikform, die in der Barockzeit (1600 – 1750) entstand. Das Wort ´Fuge´ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie ´Flucht´ (fugare).
Die Fuge gehört zu den strengen Formen Polyphonie (Mehrstimmigkeit) und folgt den Regeln des Kontrapunkts. Sie ist also eine Musikform in der jede Stimme unabhängig voneinander ist und somit zur gleichen Zeit verschiedene Rhythmi und Töne erklingen können.
Fugenmerkmale treten auch in Chor- und Orchesterwerken, wie Messen, Kantaten, Konzerte oder Ouvertüren auf.
Aufbau einer Fuge
Die Fuge besteht im Wesentlichen aus der
- Exposition
- und der Durchführung
In der Exposition werden die Themen (Hauptmelodien) vorgestellt. Dabei fällt bei der Fuge die komplexe Themenverarbeitung auf. Die erste Stimme trägt in der Exposition am Anfang das kurze und prägnante Thema vor. Dies wird auch als ´Dux´ (lat. Führer) bezeichnet. Nun gesellt sich der ´Comes´ (lat. Begleiter) dazu und trägt seine Stimme vor. Diese liegt auf einer anderen Tonstufe, normaler Weise der Quinte (Quinte höher/tiefer, Dominanttonart).
Falls nun im ´Comes´ eine Quinte auftauchen müsste, weil diese zum Thema gehört, wird sie zu einer Quarte abgewandelt um die Identität der Tonart zu gewährleisten. Alle anderen Intervalle werden ´real´ in die andere Tonstufe übertragen (Dominanttonart).
Enthält die erste Stimme während des Vortrags des ´Comes´ motivisch oder thematisch wichtiges Material, das man später wieder aufgreifen möchte, so spricht man von einem ´Kontrasubjekt´. Es können nun noch weitere Stimmen nach diesem Prinzip folgen bis die volle Stimmenzahl erreicht ist (meist 4 oder 3).
Nach der Exposition, in der nun alle Stimmen vorgestellt wurden, folgt nun die Durchführung. Hier wird mit dem vorgestellten Thema ´gespielt´. Es wird verändert und oft mit den Kontrasubjekten kombiniert. Die einzelnen Abschnitte werden immer wieder durch kleine Zwischenspiele abgetrennt. Das Thema wird von den verschiedenen Stimmen nun gedehnt, umgekehrt etc. bis das Ende der Fuge erreicht ist. Hier wird kurz vorher ein Orgelpunkt (langer Ton auf einer Orgel) – meist auf der Dominanten – eingefügt um die Spannung zu steigern.
Andere Fugenformen und Komponisten
Es gibt noch andere Formen der Fuge. So gibt es Fugen mit bis zu vier Themen. Es gibt Fugen in denen das Thema ´gespiegelt´ wird oder in der der ´Dux´ nach dem ´Comes´ einfach auf eine Quinte höher spielt (Fächerfuge).
Bekannte Komponisten für Fugen waren:
- Johann Sebastian Bach (Fuge c-Moll, Fuge g-Moll, Fuga Nr. 2 in c-Moll u.v.m.)
- Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch (Fugen für Klavier)
- Max Reger (Fugen über Themen von Mozart, Bach, Beethoven, Telemann)
- Paul Hindemith (Fugensammlung ´Ludus Tonalis´ für Klavier)
- Johann Nepomuk David (12 Orgelfugen durch alle Tonarten Wk 66) u.a.
Auch in der modernen Musik findet man die Fugen-Elemente wieder. So ist das Stück ´Awaken´ von Yes. Astor Piazzolla vermischte klassische Fugentechnik und argentinischer Tango.
6 Gedanken zu “Die Fuge”
Danke.
Hat mir den Musik-Arbeitsauftrag definitiv erleichtert.
In dieser Homeoffice-Zeit bin ich froh über alle Internethilfen. Dennoch habe ich mir erlaubt, den Text als Musik- und Deutschlehrer etwas zu überarbeiten. Sie können ihn gerne oben einplegen und dann meinen Kommentar löschen.
Die Fuge ist eine Musikform, die in der Barockzeit (1600 – 1750) entstand. Das Wort ´Fuge´ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie ´Flucht´ (Fuga, Verb: fugare).
Sie gehört zu den strengen Satztechniken der Polyphonie (d. h. dem gleichzeitigen Erklingen mehrerer Melodien) und folgt den Regeln des Kontrapunkts. Sie ist also eine Musikform, in der jede Stimme unabhängig voneinander ist, und somit zur gleichen Zeit verschiedene Rhythmen und Töne erklingen können.
Fugenmerkmale treten auch in Chor- und Orchesterwerken, wie Messen, Kantaten, Konzerten oder Ouvertüren auf.
Aufbau einer Fuge
Die Fuge besteht im Wesentlichen aus der
• Exposition (= 1. Durchführung)
• den weiteren Durchführungen
• den z. T. modulierenden Zwischenspielen
Hier werden im Vergleich zur Sonatenform identische Begriffe mit jedoch anderen Bedeutungen verwendet.
In der Exposition werden die Themen (Hauptmelodien) vorgestellt. Dabei fällt bei der Fuge die komplexe Themenverarbeitung auf. Die erste Stimme trägt in der Exposition am Anfang das kurze und prägnante Thema vor. Dies wird auch als ´Dux´ (lat. Führer) bezeichnet. Nun gesellt sich eine zweite Stimme dazu und trägt das Thema in Gestalt des ´Comes´ (lat. Begleiter) vor. Dieser liegt auf einer anderen Tonstufe, normalerweise eine Quinte höher.
Falls nun im ´Comes´ selbst der Quinteton angesprungen werden müsste, weil dieser zum Thema gehört, wird er zu einem Quarteton abgewandelt, um die Bewahrung der Tonart zu gewährleisten. Alle anderen Intervalle werden ´real´ auf die andere Tonstufe übertragen.
Zum ´Comes´ spielt die erste Stimme einen Kontrapunkt (eine Gegenmelodie). Enthält die erste Stimme während des Vortrags des ´Comes´ motivisch oder thematisch wichtiges Material, das man später wieder aufgreifen möchte, so spricht man von einem ´Kontrasubjekt´ (beibehaltener Kontrapunkt). Es können nun noch weitere Stimmen nach diesem Prinzip folgen bis die volle Stimmenzahl erreicht ist (meist 3 bis 5).
Nach der Exposition (die bereits als 1. Durchführung bezeichnet wird), in der nun alle Stimmen vorgestellt wurden, folgen beliebig viele weitere Durchführungen. Hier wird mit dem vorgestellten Thema ´gespielt´. Es wird verändert und oft mit den Kontrasubjekten kombiniert.
Die einzelnen Abschnitte werden immer wieder durch kleine Zwischenspiele abgetrennt. Steht eine Durchführung im Vergleich zu der vorherigen in einer Nachbartonart im Sinne des Quintenzirkels (also in der Parallel-, der Oberquint- oder der Unterquinttonart), dann wird bereits im Zwischenspiel in diese moduliert.
Ein nicht modulierendes Zwischenspiel innerhalb einer Durchführung nennen wir Binnenzwischenspiel, eine Engführung ist dagegen ein Themeneinsatz direkt nach einem anderen, während das erste Thema noch nicht fertig erklungen ist. Erklingt nur der Themenkopf (Anfang des Themas), sprechen wir von einem Scheineinsatz.
Des weiteren kann das Thema von den verschiedenen Stimmen nun augmentiert (gedehnt), diminuiert (mit kürzeren Notenwerten), umgekehrt (abwärts zu aufwärts), gekrebst (von rechts nach links gespielt) etc. werden, bis das Ende der Fuge erreicht ist. Hier wird kurz vorher manchmal ein Orgelpunkt (lange ausgehaltener Ton, meist auf der Dominante) eingefügt, um die Spannung zu steigern.
Der Artikel ist leider ungenau und irreführend, kommt aber selbstsicher daher. Die Fuge entstand nicht im Barock, sondern früher (Vorform Ricercar etc.), eine Fuge enthält in der Regel E I N Thema, was in der Exposition von jeder Stimme einmal vorgetragen wird, abwechselnd in der Grundtonart und EINE QUINTE HÖHER oder EINE QUARTE TIEFER , bei Fugen spricht man nicht von EINER Durchführung wie im Sonatenhauptsatz, sondern von MEHREREN.
Hallo,
ich bin ein Lateinschüler und fugare heißt flüchten und nicht Flucht.
Fuga wäre die Flucht.
Trotzdem danke für die hilfe hat geholfen.
LIebe Grüße
Prinzipiell ist Fuge der Imperativ Sg. von fugare demnach also flieh!
Ne ist Falsh