Oft stellt sich die Frage, in welcher Tonart ein Stück geschrieben ist und ob es sich um eine Moll- oder Durtonart handelt
Eine 100% richtige Aussage, ob das Stück in Moll oder in Dur geschrieben ist lässt sich vom bloßem Anschauen eines Stückes allerdings nicht immer machen.
Am leichtesten ist es, wenn man sich den letzten Ton eines Stückes anschaut. Dieser ist meist auch der Grundton. Zusammen mit den Vorzeichen muss dieser nun eine Tonart bilden. Z.B. ein KreuzAffiliate-Link
und ein G als letzten Ton bedeutet G-Dur. Ein KreuzAffiliate-Link
und ein E wäre E-Moll. Ein Stück kann aber manchmal auch auf einen anderen Ton (also eben nicht dem Grundton) enden, somit müsste man sich das Stück einmal anhören und dann vom Hören her entscheiden ob es Moll oder Dur ist. Wenn man das weiß, kann man ganz einfach die Tonart mit Hilfe der Vorzeichen bestimmen.
Siehe auch: Der Quintenzirkel
6 Gedanken zu “Tonart eines Musikstückes bestimmen”
Wie finde ich denn dann heraus ob das Stück in Dur oder Moll geschrieben ist?
Wie ist das bei Partituren von Klassik? da haben ja immer mehrere Stimmen den Schluss.
Bei Partituren von Klassik wird das genau gleich gemacht, denn das ist halt so. Nimm dir halt einfach den letzten Ton und schau nach!
Noch was genauer dazu: den letzten Ton im Bass-Stimme. ?
Dann ist es der letzte tiefste Tone aller Stimmen.
tonarten braucht man auch bei fugen:
Besonderes Kennzeichen der Fuge ist ihre komplexe Themenverarbeitung. Eine Fuge beginnt mit der Exposition der Stimmen: Die erste Stimme trägt das – meist kurze und prägnante – Thema vor. Dieser Themeneinsatz wird auch als Dux (lat. dux „Führer“) bezeichnet. Hierzu gesellt sich in der Folge eine zweite Stimme, die das Thema nun als Comes (lat. comes „Gefährte“) auf die Oberquinte (bzw. Unterquarte) versetzt vorträgt.
Wenn im Themenkopf des Dux der Quintton über dem Grundton exponiert erscheint, wird dieser im Comes meist zur Quarte abgewandelt (tonale Beantwortung), um die Identität der Tonart zu gewährleisten. Diese Technik geht auf die Anordnung der Modi zurück. Andernfalls wird das Thema intervallgetreu („real“) transponiert.
Weitere Stimmen können nach diesem Prinzip hinzukommen, bis die volle Stimmenzahl (meistens 3 oder 4, seltener 5 oder mehr) erreicht ist.
Bringt die erste Stimme während des zweiten Themeneinsatzes motivisch oder thematisch bedeutsames Material, das später wieder aufgegriffen wird (in manchen Fällen sogar als neues Thema), so spricht man von einem Kontrasubjekt. Das Kontrasubjekt muss mit dem Thema einen doppelten Kontrapunkt bilden, um sowohl über als auch unter dem Thema erscheinen zu können, ohne die Stimmführungsregeln zu verletzen.
Alle Abschnitte, in denen das Thema – in verschiedenen Stimmen – vorgetragen wird, heißen Durchführungen (nicht zu verwechseln mit der Durchführung des Sonatensatzes) oder Thema-Phasen, wobei der Beginn der Fuge, also die Exposition bereits die erste Durchführung darstellt. Die weiteren Themeneinsätze bzw. Durchführungen können u. a. auch in der Paralleltonart der Grundtonart sowie der Ober- und Unterquinttonart stehen. Ab dem 19. Jahrhundert erscheint das Thema auch in noch entfernteren Tonarten.
Es gibt verschiedene Fugentypen. In den meisten Fällen sind die Themeneinsätze durch Zwischenspiele miteinander verbunden, die im Allgemeinen der Modulation dienen und oft aus Sequenzen bestehen. Andere Fugen besitzen überhaupt keine Zwischenspiele (z. B. C-Dur, WK I, BWV 846). Einen besonderen Fall stellt hier die Fuge in cis-Moll von J.S. Bach (WK I, BWV 849) dar, die drei Themen beinhaltet. Diese werden der Reihe nach eingeführt und im weiteren Verlauf ständig miteinander enggeführt, sodass neben fehlenden Zwischenspielen auch kaum Raum für themenfremdes Material überhaupt bleibt. Für die formale Gliederung ist in solchen Fällen weniger die Tonart eines jeden Einsatzes als vielmehr die zugrundeliegende Kadenzordnung entscheidend – sprich: welche Stufen der Grundtonart werden durch eine erkennbare Kadenz erreicht?
In den Thema-Phasen können neben Engführungen des Themas auch Umkehrungen, Augmentationen (Vergrößerung der Notenwerte), Diminutionen (Verkleinerung) etc. von Thema oder Kontrasubjekt auftreten.
Vor dem Ende einer Fuge wird manchmal ein Orgelpunkt – auf der Dominante oder der Tonika – eingefügt, sei es als Signal für den kommenden Schluss oder bereits als Ausgestaltung desselben. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die hier zitierte Fuge c-Moll (WK I) oder die g-Moll-Fuge aus der Sonate für Violine solo (BWV 1001) von J. S. Bach.